CEWE vs. Fotobuch.de – Der Fotobuch-Test

CEWE vs. Fotobuch.de – Der Fotobuch-Test

Ich hatte die Möglichkeit bei beiden namhaften Fotobuchanbietern ein Fotobuch zu testen. Um auch genau auf alle Aspekte eingehen zu können und den optimalen Vergleich zu schaffen, habe ich bei beiden Druckereien das komplett gleiche Buch, mit gleichen Bedingungen und gleichen Aufnahmen bestellt. Ich möchte auch sagen, dass ich vollkommen unparteiisch an den Test gegangen bin und stets nach meiner eigenen Meinung berichte.

Start & Designvorlagen

Zum Start muss ich bei beiden Herstellern erstmal die Designsoftware herunterladen, die ist natürlich kostenfrei und kann problemlos auf der Seite des jeweiligen Herstellers heruntergeladen werden, es werden Version für Windows, Mac sowie Linux angeboten. Ist das erledigt kann sowohl bei CEWE als auch bei Fotobuch.de direkt gestartet werden. Eine große Auswahl an Designvorlagen für die jeweiligen Seite lassen keine Wünsche übrig. Dabei hat der Designer3 (die Software von Fotobuch.de) die für meinen Geschmack bessere Auswahl. Hier kommt man am schnellsten zum Ziel, ohne viel Schnick-Schnack. Bei CEWE war ich zwischenzeitlich etwas überfordert mit den minimalen Unterschieden der jeweiligen Vorlagen und brauchte länger dort um durchzublicken.

Da geht der ersten Punkt für die Designvorlagen auf jeden Fall an Fotobuch.de.

Punktestand:
CEWE: 0 Punkte
Fotobuch.de: 1 Punkt

Überblick der Bilder

In der linken Spalte findet man bei beiden Herstellern meine lokalen Ordner mit allen Aufnahmen. Aufgrund guter Sortier- und Filtermöglichkeiten, die Designer 3 anbietet, lassen sich große Datenmengen, auch ordnerübergreifend, für die Fotobuchauswahl heranziehen. Bei CEWE würde ich empfehlen, vorab einen Projektordner anzulegen. Was ich bei CEWE etwas nervig finde ist, dass in der linken Spalte sowohl die oben genannten Designvorlagen, als auch meine Bilder, Hintergründe, Cliparts, etc. angeordnet sind. Da muss ich dann immer, wenn ich eine neue Designvorlage will, wieder auf “Stile” klicken und anschließend, um zu meinen Aufnahmen zu kommen, wieder auf “Fotos & Videos” klicken. Das ist bei Fotobuch.de deutlich besser geregelt – hier sind beide Funktionen voneinander getrennt; meine Aufnahmen links, Designvorlagen rechts. Damit kann man deutlich besser und schneller arbeiten.
Bei beiden Anbietern wird angezeigt, wenn ein Bild im Buch verwendet wird. Das ist eine hilfreiche Funktion, die ein versehentlich doppeltes Verwenden eines Bildes schier unmöglich macht.
Insgesamt möchte ich wieder den zweiten Punkt auch an Fotobuch.de geben, da ich die Handhabung insgesamt einleuchtender und einfacher finde, damit sollte jeder zurecht kommen.

Punktestand:
CEWE: 0 Punkte
Fotobuch.de: 2 Punkte

Spezielle Funktionen

Eine tolle Funktion bei Fotobuch.de ist das Smartlayout. Ist eine Designvorlage gefunden, ein Bild eingesetzt und soll noch ein Text unter das Bild gesetzt werden, passt sich das gesamte Layout der Seite, trotz eigentlich ja fest vorgegebener Designvorlage, problemlos an. Auch die Größenänderung eines Bildes wirkt sich direkt auf andere Bilder der Buchseite aus. Das läuft so flüssig und sauber, dass ich die Funktion auch mein ganzes Buch über eingeschaltet ließ. Das Pendant dazu ist bei CEWE der Layoutwechsel, der mir durch Drücken der Leertaste die Buchseite neu anordnet. Ist zwar nett, aber nicht so intuitiv, wie bei Fotobuch.de. Wer es möchte, kann bei CEWE einen Assistenten zur Erstbefüllung eines Buches nutzen. In meinem Fall wurde allerdings ein vollkommen wirres Buch erstellt, was mit viel Nacharbeit verbunden ist, wenn ich es “entwirren” möchte. Für mich als Fotograf kommt sowas nicht in Frage, für ein kleines Fotobuch aus dem letzten Urlaub mit Handyaufnahmen wahrscheinlich schon eher, auch als Grundlage für Leute, die sich erst einmal einen Vorschlag erstellen lassen und nachträglich optimieren wollen. Der Assistent nutzt Seitenvorlagen, die den Gestaltungsregeln entsprechen, aber es kann passieren, dass die Fotos einer Seite nicht zueinander passen.

Auch hier möchte ich lieber die Funktionen des Designer3 von Fotobuch.de genießen. Daher… Punkt an Fotobuch.de

Punktestand:
CEWE: 0 Punkte
Fotobuch.de: 3 Punkte

Weiteres Design

Ein klarer Vorteil bei CEWE ist, dass man hier all seine Systemschriften verwenden kann – das ist bei Fotobuch.de leider nicht der Fall – zumindest nicht auf den ersten Blick. Hier werden grundsätzlich mitgelieferte Schriften angeboten, können aber auf Systemschriften ausgeweitet werden.
Bei Fotobuch.de werden mehr Möglichkeiten der Schriftanpassung angeboten: Ganz einfach lassen sich Abstände, Farben, Satz, Schnitt und weitere Anpassungen anwenden. Und wenn Text ein Objekt, z.B. ein Foto umfließen soll, bietet lediglich Fotobuch.de einen Textfluß an – damit lassen sich sehr kreative Ergebnisse erzielen.

Für die vielen Möglichkeiten, trotz der eher umständlichen Ausweitung auf Systemschriften, geht auch hier der Punkt an Fotobuch.de.

Punktestand:
CEWE: 0 Punkte
Fotobuch.de: 4 Punkte

Fazit zum Programm

Ich muss sagen, dass ich mit dem Designer3 von Fotobuch.de auf jeden Fall besser klar kam. Alles ging deutlich schneller und ich kam in kurzer Zeit schon auf mein Ergebnis. Dabei hat das ganze sogar auch noch Spaß gemacht, da es so flüssig lief!
Die Software von CEWE war in Ordnung, hier sind mir aber, wie oben erwähnt, immer wieder Dinge aufgefallen, die mich ziemlich gestört haben.

Punktestand:
CEWE: 0 Punkte
Fotobuch.de: 5 Punkte

Die Bestellung

Die Bestellung lief bei beiden Anbietern problemlos. Nach wenigen Tagen waren die Fotobücher da und ich konnte den ersten Blick reinwerfen.

Das Fotobuch

Was ich bestellt habe

Folgende Fotobücher habe ich bestellt:
– CEWE: Fotobuch Groß Panorama Hardcover mit Hochglanz-Veredelung (38 S.)
– Fotobuch.de: Fotobuch DIN A4 quer, Hardcover ScratchResist™ matt, Vorsatzpapier SCHWARZ, 40 Seiten, 200g fomanu™ Selection G [ULTRA HD] +MaxGloss”

Das Cover
Fotobuch.de vs. CEWE – Der Fotobuch-Test
Abb. 1: Das Cover – Fotobuch.de oben, CEWE unten

Nun zum wichtigsten Teil des ganzen Berichts, denn die Software kann noch so gut sein, wenn das Druckergebnis schlecht ist…

Beim Auspacken des Buchs vom Anbieter Fotobuch.de fiel mir zu allererst die Haptik des Covers auf. Matter Druck, der sich sehr sehr hochwertig anfühlt und kein Licht reflektiert. Auch der Druck ist gestochen scharf und sieht richtig fein aus! Da Fotobuch.de die Wahl zu einem Vorsatzpapier anbietet, kann sich das sehr positiv auf die Gesamtwirkung des Buches auswirken. Ich hatte mich für schwarzes Vorsatzpapier entschieden, da es besser zum gesamten Buch passte.
Bei dem Buch von CEWE ist der Druck auch gut, etwas unschärfer, allerdings noch vollkommen in Ordnung. Leider wirkt hier das Bild etwas künstlich geschärft. Außerdem hat schon direkt das Coverbild einen leichten Gelbstich, während das Bild bei Fotobuch.de in genau dem richtigen Blauton gedruckt wurde. Auch die Haptik wirkt nicht schön, da es sehr glatt ist. Im Gegensatz zum Buch von Fotobuch.de ist das Cover dazu noch glänzend, wirkt dadurch etwas billig und reflektiert natürlich auch Licht – aber, das ist reine Geschmackssache.

Da gibt es auf jeden Fall wieder ein Punkt für Fotobuch.de.

Punktestand:
CEWE: 0 Punkte
Fotobuch.de: 6 Punkte

Innenseiten – Erster Eindruck

Das Herzstück des Fotobuchs – die Innenseiten. Die erste Seite aufgeschlagen fällt mir bei Fotobuch.de direkt das edle, schwarze Vorsatzpapier auf. Das wirkt gleich hochwertig und macht einen sehr ordentlichen Eindruck. Bei CEWE ist dieses Vorsatzpapier weiß und lässt sich auch nicht in anderen Farben bestellen, was bei Fotobuch.de der Fall ist.

Punktestand:
CEWE: 0 Punkte
Fotobuch.de: 7 Punkte

Innenseiten – Bindung
Fotobuch.de vs. CEWE – Der Fotobuch-Test
Abb. 2: Unterschied der Bindungen – CEWE im Hintergrund, Fotobuch.de im Vordergrund
Fotobuch.de vs. CEWE – Der Fotobuch-Test
Abb. 3: Unterschied der Bindungen – CEWE oben, Fotobuch.de unten

Kommen wir einmal auf die Bindung des Buchs: Hier möchte ich erwähnen, dass sowohl CEWE als auch Fotobuch.de bei dem ausgewählten Buch die Klebebindung verwenden. Und dennoch überrascht mich Fotobuch.de sehr positiv mit einer beinahe Layflat vergleichbaren Bindung. Layflat bedeutet, dass die Doppelseiten flach ineinander gehen und spielt meist nur bei hochpreisigen Optionen in der Fotobuchgestaltung eine Rolle. Damit kann man auch Bilder über Doppelseiten ziehen, ohne das Teile des Bildes, im Mittelteil, verloren gehen.
Nun ist bei CEWE die Bindung deutlich extremer und schlägt man eine neue Seite auf, so hängt die linke Seite stets sehr in der Luft. Da bin ich so überzeugt von Fotobuch.de, das ich auch hier wieder einen Punkt für sie geben möchte.

Punktestand:
CEWE: 0 Punkte
Fotobuch.de: 8 Punkte

Innenseiten – Farbwiedergabe
Abb. 4: Starke Kontrast- und Farbunterschiede – Fotobuch.de oben, CEWE unten

Nun möchte ich auf die Farbwiedergabe kommen. Ich habe ja anfänglich schon erwähnt, dass das Cover bei CEWE einen Gelbstich hat. Farbveränderungen ziehen sich hier leider über das gesamte Buch hinweg. Hat das Bild viele Blauanteile, bekommt es einen blau-grün Stich, ist ein Sonnenaufgang mit vielen orange-gelben Farbtönen zu sehen, bekommt das Bild einen Gelbstich. Das ist wirklich bitter und verfälscht die Bilder enorm. Ich verstehe auch nicht woran das wohl liegen mag, da ich die automatische Bildoptimierung in der Fotobuchsoftware ausgestellt hatte. Schaue ich mir die beiden Fotobücher nebeneinander an, muss ich klar feststellen, das mir das Fotobuch von Fotobuch.de deutlich besser gefällt – hier ist die Farbwiedergabe exakt wie ich sie haben wollte. Punkt für Fotobuch.de!

Punktestand:
CEWE: 0 Punkte
Fotobuch.de: 9 Punkt

Fotobuch.de vs. CEWE – Der Fotobuch-Test
Abb. 5: Starker Blaustich bei dem Buch von CEWE
Fotobuch.de vs. CEWE – Der Fotobuch-Test
Abb. 6: Korrekte Farbwiedergabe bei dem Buch von Fotobuch.de
Innenseiten – Tiefen & Lichter

Die Helligkeit der Bilder lässt bei CEWE leider auch zu wünschen übrig. Hier scheint es mir als hätte man vorher nochmal den Kontrastregler ganz nach oben gedreht, während die Bilder im Buch von Fotobuch.de dagegen fast schon flach wirken, in der einzelnen Betrachtung allerdings genau richtig abgedruckt sind.

Fotobuch.de vs. CEWE – Der Fotobuch-Test
Abb. 7: Zu starke Kontraste lassen Bilder im Buch von CEWE unwirklich wirken
Fotobuch.de vs. CEWE – Der Fotobuch-Test
Abb. 8: Im Buch von Fotobuch.de wurden die Bilder richtig abgedruckt

Bei einem Bild im Fotobuch.de-Buch (Abb. 9) gab es eine besondere Schwierigkeit: Die Lichter im Himmel haben einen sehr ungenauen Übergang. Hier habe ich zuvor auch schon von anderen Druckereien genau dieses Bild drucken lassen – jede Druckerei hatte mal mehr oder weniger Probleme damit.
Hier ist nun allerdings CEWE besser, die den Übergang der Tonwerte im Himmel etwas angenehmer und weniger erkennbarer abdrucken (Abb. 10). Bei Fotobuch.de ist die Kante deutlich mehr zu erkennen und macht das Bild an der Stelle kaputt.

Klarer Punkt für die Tiefen geht an Fotobuch.de, Punkt für die Lichter an CEWE.

Punktestand:
CEWE: 1 Punkt
Fotobuch.de: 10 Punkte

Fotobuch.de vs. CEWE – Der Fotobuch-Test
Abb. 9: Tonwertabrisse im Himmel im Buch von Fotobuch.de
Fotobuch.de vs. CEWE – Der Fotobuch-Test
Abb. 10: Im CEWE-Buch sind die Abrisse auch zu erkennen, allerdings mit besserem Übergang
Innenseiten – Auflösung

Bei naher Ansicht sind die Rasterpunkte bei CEWE deutlich zu sehen, bei Fotobuch.de kann man sie nur erahnen.
Das bedeutet natürlich, dass die Bilder bei Fotobuch.de viel detaillierter abgedruckt werden.

Dazu wiederholt sich auch hier wieder das gleiche wie auf der Coverseite – die Bilder im Buch von CEWE wirken künstlich geschärft. Das sieht zwar bei manchen Bildern ganz gut aus, aber wenn ich sie künstlich schärfen möchte, dann mache ich sowas bewusst vorher. Das finde ich ein absolutes Unding, da es meine Bilder verfälscht.

Ich habe auch ein Bild über Doppelseiten gezogen. Dieses Bild ist leider in beiden Büchern nicht optimal abgedruckt, warum auch immer? Die Bildauflösung und die Maße waren mehr als ausreichend, doch aus irgendeinem Grund sieht man sowohl bei Fotobuch.de als auch bei CEWE, wie die Kanten ziemlich unscharf sind, schade!

Insgesamt auch hier wieder ein Punkt für Fotobuch.de, daher…

Punktestand:
CEWE: 1 Punkt
Fotobuch.de: 11 Punkte

Abb. 11 – Das hier gezeigte Bild aus dem CEWE Buch wirkt künstlich geschärft
Fotobuch.de vs. CEWE – Der Fotobuch-Test
Abb. 12 – Dieses Bild ist aus dem Fotobuch.de Buch und wurde perfekt abgedruckt
Innenseiten – Fehler im Druck

Beim Thema Druckfehler muss ich leider bei Fotobuch.de bemängeln das im Buch gleich drei Fehler auf den Seiten zu sehen waren – sogar auf aufeinanderfolgenden drei Seiten… Da muss irgendwas auf dem Drucker geklebt haben, was die Bilder letztendlich fehlerhaft dargestellt hat. Nach kontaktieren des Kundenservices habe ich problemlos ein zweites, fehlerfreies Exemplar zugeschickt bekommen.
Trotzdem muss ich hierfür einen Punkt Abzug geben.

Punktestand:
CEWE: 1 Punkt
Fotobuch.de: 10 Punkte

Innenseiten – Weiteres

Bei CEWE musste ich leider auf zwei Seiten verzichten, da man immer nur vier Seiten neu hinzufügen kann. Bei Fotobuch.de ist das gar kein Problem, hier kann man beliebig viele Seiten auswählen – in 2er-Schritten versteht sich.

Preisvergleich

CEWE: 46,45€ + 4,99€ Versandkosten
Fotobuch.de: 44,40€ + 4,90€ Versandkosten

Mein Fazit

Für mich ist der Test ganz klar für einen Kandidaten ausgefallen – Fotobuch.de.
CEWE hat mich in vielen Punkten nicht überzeugt, während Fotobuch.de schon im niedrigen Preissektor sehr hochauflösende, qualitativ hochwertige Produkte produziert.

endgültiger Punktestand:
CEWE: 1 Punkt
Fotobuch.de: 10 Punkte

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